Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit: Darauf setzt die ecoPARKS GmbH bei der Entwicklung hochwertiger Gewerbeparks und Quartiere. Ein Interview mit der Wirtschaftswoche.
Herr Schwarzpaul, Herr Kunz, wie steht es um die Nachhaltigkeit bei der Entwicklung von Gewerbeimmobilien?
WILM SCHWARZPAUL: Die Bedeutung der Nachhaltigkeit ist allen Akteuren bewusst – und zwar nicht nur unter Aspekten des Klimaschutzes, sondern auch in Hinsicht auf eine menschen- und wirtschaftsfreundliche Stadtentwicklung. Nachhaltiges Bauen kann zudem mit effizienteren Kostenstrukturen einhergehen, und Firmen für Mitarbeiter attraktiver machen. Doch gerade im Gewerbebau könnte in Deutschland bereits heute mehr und vor allem einfacher umgesetzt werden.
Was tut ecoPARKS dagegen?
JÖRG KUNZ: Wir möchten einen neuen Standard im Markt etablieren, der ökologische, soziale und wirt- schaftliche Ziele in Einklang bringt. Das tun wir, indem wir nachhaltige, modulare Gewerbe- und Industrieimmobilien entwickeln, die sich flexibel an sich verändernde Bedarfe der Nutzer anpassen – vom Co-Working Space über die Start Up-Garage bis zur Produktion. Dafür prüfen wir insbesondere auch als Partner der Kommunen neue Konzepte für Gewerbeimmobilien, die sich verantwortungsbewusst in ihr Umfeld einfügen. Dadurch schaffen wir echte Mehrwerte für die Städte.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
SCHWARZPAUL: Ein konkretes Beispiel ist die neue Produktionsstätte der Kuroda Jena Tec, die wir gerade in Jena realisiert haben. Für das High Tech-Maschinenbauunternehmen haben wir komplett in Holz gebaut, die Konstruktion und ein großer Teil der eingesetzten Baustoffe ist kreislauf- und cradle to cradle-fähig, kann also dem Rohstoffkreislauf ohne Verluste zurückgeführt werden. Eine Gebäudekonstruktion aus Holz hat auch den Vorteil, dass die Bauteile (wie z.B. Träger und Stützen) vorgefertigt, platzsparend und damit nachhaltiger transportiert wurden. Die Fassaden- und Dachbegrünung reduziert Feinstaub und verbessert das Mikroklima. Ein Riesenvorteil, wie man gerade jetzt – Stichwort Gas – feststellen kann.
Was haben Sie aus diesem Projekt gelernt?
KUNZ: Bereits für das Projekt in Jena waren alle Bauteile digital geplant und aufeinander abgestimmt. Für aktuelle und zukünftige Projekte werden wir noch stärker auf digitale Instrumente zurückgreifen. Mithilfe eines „digitalen Zwillings“ können wir zum Beispiel den tatsächlichen Bedarf eines Gebäudes in punkto Wärme und Energienutzung simulieren, bis hin zur Einbeziehung von Wetterdaten. Damit entfällt die meist überdimensionierte Planung der Gebäudetechnik nach DIN – das kann bis zu 50 Prozent der Kosten sparen. Im weiteren Projektverlauf wird der digitale Zwilling dann für die Intergrale Planung, die kundenseitige Konfiguration der Büro- und Produktionsumgebung und die Vorbereitung des Betriebes, inkl. Energie-, Wartungs- und Revisionsmanagement, verwendet.
SCHWARZPAUL: Die Digitalisierung ist in der Tat ein großer Nutzen für die Nachhaltigkeit. Zudem spart effiziente, digitale Planung im Vorfeld schlicht Investitionskosten. Und noch eins ist uns wichtig: Ein gut und attraktiv gestaltetes Gewerbegebäude zieht Mitarbeiter an und erhöht die Attraktivität des Standorts – und berücksichtigt. So etwas finden Sie in Deutschland so gut wie nirgends. Das Gebäude ist gemäß BEG 40 EE realisiert und kann dank PV-Anlage auf dem gesamten Dach und dem Einsatz von Wärmepumpen im Betriebschafft so Mehrwert für Bauherren, die angesiedelten Firmen und nicht zuletzt die Kommunen.